Jünger als gedacht
Das „American Dream“ war ein Musikladen in dem Bob Taylor im Alter von achtzehn Jahren zu arbeiten begann. Als zwei Jahre später der Besitzer sein Geschäft verkaufen wollte, legten Taylor, Listug und Schemmer zusammen und übernahmen den Laden. Ab sofort strahlte „Westland Music Company“ über dem Eingang. Der lange Schriftzug hatte allerdings auf der Kopfplatte der Gitarre keinen Platz. Bob Taylor hat damals schon Gitarren gebaut, die er auch verkaufte. Da er der Gitarrenbauer und Designer war, entschieden sich die jungen Geschäftsleute, seinen Namen auf die Gitarren zu drucken. „Taylor Guitars“ war geboren. Und ab 1976 begannen sie mit dem flächendeckenden Verkauf an Einzelhändler. Wenn man die Geschichte des Herstellers C.F. Martin verfolgt, stellt man fest, dass Taylor im Vergleich sehr wenig mit Tradition oder Nostalgie zu tun hat. Martin wurde bereits 1833 gegründet. Ein Auswanderer aus Deutschland kam nach Amerika, um seinen Traum zu verwirklichen.
Taylor und Martin auf Augenhöhe
Dank Martin ist die Gitarrenwelt um viele unglaubliche Errungenschaften reicher. Er war es, der schon vor über hundert Jahren Gitarren gebaut, erfunden und designed hat, die heute noch das Maß aller Dinge sind. Und da der Trend wieder in Richtung „Vintage“ und Tradition geht, sind diese Gitarren populärer denn je. Taylor hingegen versuchte als einer der wenigen Hersteller diese nicht zu kopieren oder in die großen Fußstapfen zu treten, sondern hat Instrumente entwickelt, die bewusst anders aussehen und klingen. Bauformen wie OM, 00, 000 waren für Taylor eher uninteressant, hat schließlich jeder. So konzipierte der Gitarrenbauer an der Westküste Modelle wie „Grand Auditorium“, „Grand Concert“ oder „Grand Symphony“. Sie sind etwas größer als die bereits bekannten Formen, aber dennoch handlich und flexibel. So wurde Taylor immer bekannter und erfolgreicher und ist aktuell Marktführer vor Giganten wie Fender oder Gibson.
Taylor Gitarren: Edel aber dennoch erschwinglich
Qualität hat seinen Preis, das ist nichts Neues. Dennoch bietet der Premium-Hersteller Modelle an, die in Preis-Leistung fast nicht zu übertreffen sind. Taylor fing an, die Taylor Gitarren nicht nur im Hauptsitz El Cajon in Kalifornien zu fertigen, sondern eröffnete eine weitere Fabrik im nahe gelegenen Mexico. Gerade mal 70 Kilometer entfernt können Gitarren dort deutlich günstiger gefertigt werden. Aufgrund der kurzen Distanz beider Werke ist die Qualitätssicherung möglich. Perfekte Verarbeitung mit der patentierten Hals-Verschraubungs-Technik, auch bei günstigeren Modellen, die ab gut 300 Euro erhältlich sind. Ganz großen Erfolg hat Taylor mit dem Modell „GS Mini“. Eine kompakte, handliche Gitarre für unterwegs, die aber keineswegs klein klingt. Dieses Instrument gibt es mittlerweile in mehreren Ausführungen und Hölzern. Für 500 bis 800 Euro bekommt man ein tolles Instrument, das mit schönen Holzfurnieren auch noch chic aussieht.
Die Produktpalette – genialer Schachzug
Die 314ce, ein oft gekauftes Modell. Gut, die Bezeichnung klingt nicht besonders spektakulär. Da sind andere Hersteller schon etwas kreativer. Gibson nennt seine Gitarren beispielsweise „Songwriter“ oder „Hummingbird“. Dennoch ist das System von Taylor einfach genial und genial einfach. Wenn man mal die Buchstaben „ce“ vernachlässigt, da sie nur für die Eigenschaften Cutaway und Elektronik stehen, bleiben drei Ziffern übrig. Wer sich ohne großes Studieren des Kataloges mit diesen Bezeichnungen auseinandersetzt, erkennt die Genialität dahinter. Jede Ziffer hat eine bestimmte Bedeutung, welche nach einem genauen Prinzip ausgewählt wird.
Das System der Produktbezeichnung
Die erste Ziffer „3“ steht in diesem Fall für „Serie 3“. Taylor unterteilt bis auf Sondermodelle alle Gitarren in neun Serien. Je höher die Ziffer, desto hochwertiger die Gitarre. Serie eins und zwei werden in Mexico gefertigt und besitzen nur eine massive Decke. Zargen und Boden sind aus laminierten Hölzern. Ab Serie 3 sind alle Gitarren in den USA gefertigt und vollmassiv. Jede Serie besitzt ihre eigene, festgelegte Holzkombination. Die mittlere Ziffer hat je nach Modell unterschiedliche Bedeutungen. Eine „1“ wie in diesem Fall steht für sechs Saiten. Eine „5“ in der Mitte verrät, dass es sich um eine Gitarre mit 12 Saiten handelt. Eine „2“, dass die Decke nicht wie gewohnt aus Fichtenholz, sondern aus Mahagoni gefertigt ist. Die letzte Zahl steht für die Form der Gitarre. Taylor bietet fünf verschiedene Korpusformen an. „0“ steht für Dreadnought, „2“ für Grand Concert, „4“ für „Grand Auditorium, „6“ für Grand Symphony und die „8“ für Grand Orchestra.
Welche Vorteile bringt diese Ziffernkombination
Wer nun noch weiß, welche Holzkombinationen die verschiedenen Serien aufweisen, kann so ziemlich jede Taylor Gitarre genau beschreiben. Zum Beispiel, eine „658“ ist eine vollmassive, 12-saitige Gitarre der 600er Serie mit Fichtendecke und Ahornkorpus. Die Korpusform ist eine Grand Symphony. So lassen sich Gitarren genau vergleichen, in dem man nur eine Komponente ändert. Wie klingt beispielsweise die Dreadnought im Vergleich zu der Grand Concert, wenn Serie und Hölzer gleich bleiben. Oder wo ist der Unterschied zwischen einer Grand Symphony aus der 400er Serie im Vergleich zum gleichen Modell aus der 800er Serie. Da hat Taylor tatsächlich eine richtig gute Idee gehabt und liefert dem Spieler alle relevanten Informationen auf dem Silbertablett.
Deswegen hat Taylor auch die Veranstaltung „Find your fit“, „Finde das, was zu dir passt“ ins Leben gerufen. Zertifizierte Taylor-Händler haben immer über 20 verschiedene Modelle lagernd und bieten so eine große Vielfalt dieser Instrumente. Zudem ist jeder Verkäufer von Taylor fachlich geschult und nach einem bestimmten Verfahren von ausgewählt. Tolle Gitarren, grandiose Verarbeitung und eine große Bandbreite an Modellen.
Kommt zu Musik Wittl nach Parsberg oder Regensburg. Auch hier findet ihr eine riesige Auswahl verschiedenster Gitarren. Und das Verkaufspersonal ist top geschult und kann euch bestens beraten. Wir freuen uns auf euch!
by Bastian Konik
