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Ein Musikinstrument weiterentwickelt aus uralten Traditionen

Das Instrument Becken, wie man es heute an einem Schlagzeug hängen sieht, hat relativ wenig mit dem ursprünglichen Blech zu tun. Genau belegt ist es zwar nicht, wo die Erfindung eigentlich herkommt. Aber viele Wege führen ins alte China. Hier wurden bereits vor vielen Jahrhunderten verschiedene Metalle zu Scheiben gegossen und bearbeitet. Heute ist der typische Gong das, was von früher weiterentwickelt wurde. Vor etwa 400 Jahren erlangten die Metallscheiben das Osmanische Reich, in dem die heutige Türkei liegt. Für die damalige Militärmusik fertigte man die ersten Marsch- und Orchesterbecken an. Dabei hat sich eine Familie besonders hervorgetan, was die Herstellung betrifft. Der damalige Sultan Osman II. verlieh der Familie den Namen „Zildjian“, was so viel wie „Sohn des Beckenschmieds“ bedeutet.

Heute kennt man Zildjian als amerikanisches Unternehmen. Welches jetzt noch die Nachfahren der damaligen Familie aus Konstantinopel führen. Sie haben die heute erhältlichen Schlagzeugbecken maßgeblich entwickelt. Im Lauf der Zeit haben immer mehr Firmen gewetteifert Becken zu produzieren. Jedoch liegt der Löwenanteil an hochwertig gefertigten Becken immer noch in der Türkei. Der deutsche Hersteller Meinl, der früher nur Blechblasinstrumente fertigte, produziert nun einen Teil seiner Produktreihe in Neustadt/Aisch, aber die erfolgreiche, handgehämmerte Serie „Byzance“ wird traditionell in der Türkei gefertigt.
Kurzum vielleicht sind türkische Döner bekannter als die Becken. Aber in der Herstellung von hervorragenden Schlagzeug-Blechen ist die Türkei erstklassig.

Wie das Instrument Becken hergestellt wird

Normalerweise sind Becken aus Bronze gefertigt. Die Metalllegierung besteht standardmäßig aus Kupfer und Zink, wobei der Kupferanteil mindestens 60% sein muss. Je nachdem, wie das Becken am Ende klingen soll und welche Eigenschaften es haben soll, variiert das Mischungsverhältnis beider Metalle. Hersteller wie Meinl unterteilen die verschiedenen Materialen mit Bezeichnungen wie „B8 Bronze“, „B12 Bronze“ und „B20 Bronze“. Die Zahlen verraten, wie hoch der Zinkanteil im jeweiligen Produkt ist. Aus der geschmolzenen Bronze wird eine Scheibe gegossen. Je nachdem welche Art von Becken entstehen soll, werden die Rohlinge nach Gewicht sortiert. Danach werden die Becken gegebenenfalls abgedreht, sprich Unebenheiten entfernt und die Dicke bestimmt. Bei hochwertigen Becken wird dieser Prozess in handwerklicher Kunst vollzogen. Bei günstigeren Modellen passiert dies in Maschinen.

Nach dem Abdrehen kommt der Schritt, der aus dem Becken das macht, was es später einmal ist. Die Hämmerung. Wie schon bei dem vorherigen Schritt, hämmert man hochwertige Becken auch heute noch per Hand. Mit speziellen Hämmern werden Dellen und Kerben in das Material geschlagen. Natürlich nicht ohne System. Hier hat jeder Beckenschmied sein eigenes Geheimnis.

Wenn der Meister mit seiner Arbeit zufrieden ist, wird das Becken noch poliert. Doch nicht alle Becken sind immer poliert. Ein gutes Bespiel an naturbelassener Oberfläche sind die „Dark“ Becken aus der Byzance-Serie von Meinl. Sie sehen aus, als ob sie noch nicht ganz fertig sind, erhalten aber dadurch ihren weichen, sehr erdigen Sound. Perfekt für Jazz-Schlagzeuger.

Jeder Hersteller hat natürlich sein eigenes Verfahren und seine geheimen Rezepte. Die bekanntesten Firmen der Beckenproduktion ist natürlich als Wegbereiter, „Zildjian“. Aus der gleichen Familie stammt auch der Gründer des kanadischen Herstellers „Sabian“. Aus der Schweiz kommt das Blech von „Paiste“, die auch hervorragende Gongs produzieren. Der bayerische Betrieb „Meinl“ hat die letzten Jahre gewaltig aufgeholt ist mittlerweilen mit einem riesen Angebot an unterschiedlichsten Becken vorne mit dabei. Weiter so Buam…

Auswahl und Unterschiede

Zu dem Standard-Set eines Schlagzeuges gehört ein dreiteiliger Beckensatz. Dieser besteht aus einer „Hi-Hat“. Das sind zwei Becken, welche übereinander auf einem Stativ befestigt werden. Diese schließt und öffnet der Musiker über ein Pedal mit dem Fuß. Die zweite Komponente ist das „Crash“. Ein dünnes Becken, welches schnell anspricht und ein Art Zischlaut produziert. Das größte Becken des Sets ist das „Ride“. Dieses schwere Becken ist normalerweise deutlich dicker und erzeugt einen hohen „Ping“-Laut.

Jedes dieser Becken kann natürlich in Größe und Klang variieren. Je nach Anforderung und Geschmack. So hat beispielsweise ein typischer Rock-Schlagzeuger, der mit viel Kraft und Lautstärke spielt deutlich dickere Becken, als ein Jazz-Trommler, der viel mit Besen arbeitet und Becken benötigt, welche schnell und leicht ansprechen, um selbst bei geringer Lautstärke die volle Entfaltung des Klangs erhält.

Neben den drei Basis-Modellen haben sich im Lauf der Zeit noch viele andere Varianten entwickelt:

Das „Splash“ ist ein sehr kleines Becken mit einem Durchmesser von etwa 15-30 cm. Es klingt sehr hoch und kurz. Ideal für kleine Akzente. Das „China“ Becken hingegen ist ein Modell, welches nicht flach gebaut ist, sondern mit einer Kante versehen ist. Durch diese Bauform erinnert der Klang an einen Gong. Daher auch der Name.
Desweiteren wurden in den letzten 20 Jahren auch viele Spezial Becken entwickelt. Sei es mit vielen Löchern, so dass es wie ein Sieb aussieht, oder auch eine sehr faltige Optik. All diese Becken besitzen besondere Klänge. Darum verwenden diese besonderen Varianten gerne Schlagzeuger, die auf der Suche nach etwas Besonderem, nicht Standart, sind. Zudem kann man mit Effektbecken sehr interessante Disco und Techno Beats spielen. Auch hier bietet Meinl ein attraktives Portfolio aus der „Generation X“ Serie an.

Welches Becken soll ich kaufen?

Natürlich gibt es kein Geheimrezept, oder das perfekte Becken. Denn jeder Musikstil, jeder Spielstil und jeder Geschmack ist unterschiedlich. Wer gar nicht weiß, welches Becken zu ihm passt, sollte einen Fachhandel aufsuchen und sich beraten lassen. Hier bekommen Sie Infos von Profis aus erster Hand. Zudem kann man dort das Becken direkt anspielen. Dagegen sollte man auf Sound-Beispiele im Internet nichts geben. Wenn man nämlich drei identische Becken nebeneinander anspielt stellt man fest, dass jedes anders klingt. Da jedes Becken ein Unikat ist. Bei handgehämmerten Becken variiert der Klang deutlich mehr als bei maschinell gefertigten, dennoch sind Unterschiede zu hören.

Zunächst überlegen Sie sich, welche Art von Spieler Sie sind. Bin ich der Powertrommler, der gerne richtig hinlangt? Oder gehöre ich eher zu denjenigen, die filigraner arbeiten? Aus diesem Grund werden Becken dünner und dicker produziert. Zudem klingen Becken entweder aggressiv oder weich. Wer sich diese beiden Fragen beantworten kann, ist in der Lage einige Modell-Reihen von Anfang an auszuschließen.
Kurzum, es ist definitiv der beste Weg zu einem neutralen Fachhändler zu gehen. Hier können Sie sich professionell beraten lassen. Denn als Profis für Becken helfen wir Ihnen bei allen Fragen gerne weiter. Besuchen Sie uns in unserer Drums-Abteilung

(Autor: Bastian Konik)